Im Jahre 1844 am Fest Maria Viktoria (7. Oktober) legten die vier Stifterinnen die Gelübde privat ab, zuerst in der Pfarrkirche vor Gott, dem Herrn allein und dann in der Hauskapelle, wo sie dieselbe Formel laut hersagten, eine nach der andern.

Die Formel lautet:

„Mein Herr und Heiland Jesus Christus,

unter dem Schutz und Beistand Deiner jungfräulichen Mutter Maria

erwähle ich Dich heute zu meinem einzigen und ewigen Bräutigam,

und gelobe Dir für alle Tage meines Lebens Reinheit des Leibes und der Seele.

Dich stelle ich mir vor als mein göttliches Vorbild,

durch dessen Nachahmung ich nach der Vollkommenheit,

nach der höchsten Gottgefälligkeit streben will.

Zu dem Ende verspreche ich Dir,

beständig zu verharren in dem heiligen Verein und Bündnis,

so ich mit meinen Mitschwestern geschlossen,

in gemeinschaftlichem Leben mit ihnen,

in Abgeschiedenheit von der Welt,

in freiwilliger Armut, mit Erziehung und Unterweisung armer Kinder beschäftigt,

gemäß der von uns angenommenen Lebensregel und Tagesordnung.

Und weil Gehorsam Dir besser gefällt als alle anderen Opfer,

So gelobe ich Dir, o Herr, der unter uns gewählten oder zu wählenden Oberin in allem zu gehorchen wie Dir selber,

so dass dieser Gehorsam mir zur Sicherung und Befestigung,

zur Deutung und Erklärung und auch,

wenn solches als Dein heiliger Wille erkannt würde,

zur nötigen Erleichterung oder Lösung der Regel dienen möge.

Zu dem allem hilf mir, o Herr, mit Deiner Gnade durch

die Fürbitte Deiner Mutter Maria. Amen.“

Von demselben Tage an wurde der goldene Ring an der rechten Hand getragen.

 

Zweihundert dieser Professringe der verstorbenen Schwestern wurden dazu verwendet, die Custodia anzufertigen, die nun als „umkreisende Kugel“ die Hostie birgt. Die Ringe sind in Größe, Form und Eigenart unverändert geblieben, auch die eingravierten Worte: „Dilectus meus mihi et ego illi“ („Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein“) sind erhalten.

 

In der Kugel der Custodia ist der symbolisch eingefangene Himmelskreis dargestellt mit dem ihm innewohnenden und aus ihm heraus wirkenden treuen Gott.

 

Ein Stück Himmelskreis, geformt aus den Treuezeichen von einigen Generationen, transparent und durchlässig. Symbol der Seligkeit des neuen Lebens, das in der Apokalypse 21,18 durch die Himmlische Stadt dargestellt wird, „aus lauter Gold gleich reinem Glas“.

 

Zweihundertmal können wir in den Ringen lesen: „Dilectus meus mihi et ego illi.“ Stumme beredte Zeugen. Sie sind

miteinander verbunden. Eine große Zahl bildet den Fuß, das Fundament. Die an der Unterseite sieht man kaum.

 

Andere vereinigen sich zu einer kleinen Gruppe. Sie tragen die ganze „Last“ der Kugel, die Ring um Ring – aus großen und kleinen Reifen – den Raum bildet, in dem der Himmel wächst. Einige legen sich kreisförmig wie ein Strahlenkranz rund um die Kugel. In ihnen wird die Begrenzung der Kugel aufgelöst und zur Einladung.

 

Alle gemeinsam erfüllen sie die gleiche Aufgabe, hinzuweisen auf den, ohne den sie ein totes Gefäß wären.

 

Erst von der Mitte her, die sie gemeinsam bergen und sichtbar machen, gewinnt ihr Zusammenstehen einen Sinn.

Gelübde und Custodia

 

DEUTSCHE REGION DER SCHWESTERN VOM ARMEN KINDE JESUS E.V.

 

 

 

Telefon: +49 241 6082050

E-mail: info@svakj.de

Website: http://www.svakj.de

Michaelsbergstr. 38-40

52066 Aachen-Burtscheid Deutschland

Copyright © hemsteck art&media 2018 -  M. Lejeune

Impressum und Datenschutz