Grundlagen der Spiritualität

Vor dem Hintergrund des vatikanischen Konzilsdokuments „Apostolikam Actuositatem“ benennt Sr. Clara Angela Kempen PIJ im Juni 1984 in einem Vortag die Grundlagen der apostolischen Spiritualität der Schwestern vom armen Kinde Jesus.

Sie entwickelt diese Grundlagen aus der allgemeinen Sendung der Christen, wie es das Konzilsdokument ausführt, und spitzt sie auf den Ordensstand zu. Das ist eine wichtige Grundlage der Ordensschwestern in ihrer Beziehung zu dem Dreifaltigen Gott. Als Orientierung sind diese Ausführungen aber auch anregend für Laien, die im Umfeld der Schwestern teilhaben an ihrer Spiritualität. Sr. Clara Angela führt aus:

 

  • 1. „Da jeder Christ eine apostolische Sendung hat und aufgerufen ist, an der Heiligung der Welt mitzuarbeiten, ist apostolische Spiritualität wesentlicher Bestandteil christlicher Spiritualität überhaupt.
  • 2. Daraus folgt, dass christliches Leben, wenn es konsequent gelebt wird, schon in sich apostolischen Charakter hat, ein solches Leben dann aber zu apostolischen Werken im engeren Sinn befähigt.
  • 3. Was für alle Christen gilt, gilt in besonderem Maß für die Ordensleute, in deren Leben sich die Taufgnade aufgrund der ausdrücklichen Weihe an Gott durch die Profess ungehindert entfalten soll.
  • 4. Durch die Eingliederung in eine Ordensgemeinschaft mit einer speziellen apostolischen Aufgabe erhalten die Ordenschristen außerdem eine konkrete Sendung durch die Kirche.
  • 5. Dieser Sendung dienen sie durch ihr gesamtes Leben, durch ihr Sein.“

 

Bezogen auf den 5. Punkt unterstreicht Sr. Clara Angela Kempen den Begriff der Sendung und stellt fest:

 „Im Ordensleben erhält die Gemeinschaft als solche eine Sendung. Alle Mitglieder haben in gleicher Weise teil an dieser Sendung, ungeachtet der Aufgabe, die sie (A.d.R. die einzelne Schwester) innerhalb des Ganzen übernimmt.“

 

Diese Betonung macht deutlich, dass die Sendung in die Welt als Gemeinschaft keine subjektiv private ist, sondern eine, die die ganze Gemeinschaft angeht. Unter der Sendung dieser Gemeinschaft entfaltet sich die persönliche Sendung einer jeden einzelnen auch orientiert an ihren Fähigkeiten und Talenten, bzw. an noch zu erlernenden Qualifikationen, im Sinne des Wohles für die ganze Gemeinschaft. Somit liegt der „Erfolg“ der Sendung auf allen Schultern, und keine kann sich brüsten ob einer besonderen Sendung.

 

 

"Bleibt in mir und ich in euch! Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun." (Joh. 15, 4)

 

Diese Verse aus dem Evangelium nach Johannes, verdichtet im „Bleibt in mir!“ („Manete in me“) sind der Kern der Spiritualität der Schwester vom armen Kinde Jesus. In Indonesien, so erzählen die Schwestern, werden sie immer wieder von Kindern aber auch Erwachsenen, die einen ersten Kontakt zu ihnen als Schwestern suchen, gefragt, was denn auf der Plakette steht, die sie um den Hals tragen. "Manete in me" antworten sie, und übersetzen dann in die Heimatsprache: "Bleibet in mir". Für die Schwestern ist ihre Kette mit dem Ordenskleid ihr äußeres Erkennungszeichen.

Der Habit als Kleid der Gemeinschaft lässt die Schwestern auf der Haut spüren, dass es bei ihnen nicht darum geht, sich als Selbstzweck zu entfalten, sondern sich auf ihr Gegenüber, in erster Linie auf das Kind hin, in dem Christus gegenwärtig ist, zu entfalten, um so „in ihm zu bleiben“. Die Plakette, auf der der Leitspruch der Kongregation steht, ist nicht nur ein Zeichen der Erinnerung, sondern auch „Aufhänger“, kommt so doch jeder, der den Schwestern im Alltag begegnet, auch mit dem „Manete in me“ in Berührung. Nach innen gerichtet bezeugt das „Manete in me“ die tägliche Blickrichtung der Schwestern, alles zu tun, um in allem Tun in ihm zu bleiben.

 

“Was das Erste ist? Große Ehrfurcht vor dem heiligsten Sakrament und große Liebe (...) und dass wir unsererseits Ihm ganz hingegeben seien, wie Er sich hin-gegeben hat (...). Er sagt ja selbst: Er will uns das Leben geben, so dass wir durch Ihn und für Ihn leben (...). Dazu müssen wir sterben (...). Worin besteht dieses Sterben? Dass wir niemandem gehören wollen als dem Herrn (...). In diesem Punkt müssen wir immer auf der Hut sein und bleiben und unser Herz fragen: "Wo bist du?" (...). Das Notwendigste ist, sich von sich selbst losreißen und losschälen (…). Denn nur eine Seele, die gänzlich von sich und den Geschöpfen losgeschält ist, wird dem Herrn sich ganz hingeben.”

 

Manete in Me

 

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